Alltag · Reisen mit Baby

Reisen mit Kind // Thailand Teil 1 – Hilflosigkeit

Der Urlaub ist vorbei, das bedeutet, dass die einzig tropisch-heiße Luft, die meine Haut jetzt rosig erscheinen lässt, die, der zu früh geöffneten Spülmaschine ist.

Wie es war? Wunderbar! 

Es war eine Mischung aus Verzweiflung, völliger Übermüdung und dem verrückten Gefühl das ich hatte, als ich mit 13 Jahren mit meinem Cousin im Italienurlaub beschlossen hatte, die Nacht durchzumachen.

Damals saßen wir völlig freiwillig auf dem Bett, spielten Gameboy und warteten geduldig bis es Morgen wurde. Wir hatten ganz kurz das Gefühl von überschwänglicher Freiheit und spürten den kurzweiligen Ruhm, es geschafft zu haben. Um 5:25 Uhr fielen wir dann wie „Licht ausgeknipst“  in den Tiefschlaf.

So, oder so ähnlich könnte man unseren ersten Langstreckenflug beschreiben.

Diese Kinder, die hysterisch, völlig unkontrolliert und wirklich laut im Flieger brüllen… kennste die? Das war unsrer!

Es hätte so wunderbar sein können, und nach den ersten 2 Stunden war es das dann auch (mehr oder weniger) aber diese 2 Stunden hatten es in sich.

Tut mir leid aber an alle Mütter die sagen, fliegen sei easy, solange man als Eltern entspannt bleibt, holt bitte die Realität wieder aus der Wickeltasche. Oh ich war entspannt! Ich war super entspannt! Lufthansa Mediathek a la ich bin jetzt Mama, und war schon ewig nicht mehr im Kino – her mit den Blockbustern! Erste Reihe mit Babyschale. Die Vorfreude auf 2 Wochen Strandurlaub…

Ich war entspannt! 

Ich war auf alles vorbereitet, auf alles! Das Kind hätte sonst was im Flieger bekommen können – nur eben keine Zähne! Ich hätte alle Kinder an Board mit meinen Windeln durch einen fortgeschrittenen Norovirus bringen können. Ich hätte jedem Airbus Passagier einen Sprüher Nasenspray zur Verfügung stellen können und weil sie sich anschließend so brav eines der 400 Fieberzäpfchen haben einführen lassen, wäre jeder noch mit einem Ernie und Bert Keks belohnt worden. Ich sag ja, ich war vorbereitet a b e r wie konnte ich nicht mit dem beschissenen, vierten Backenzahn rechnen? Alle Anti-Zahnweh-Drogen, die ich für Junior besorgt hatte, feierten eine Party im Gepäckraum des Flugzeugs. …Vielleicht mit meiner Laune, die auf dem Weg in den Keller war.

Best-Mother-Award, olé. 

Er schrie. Er brüllte. Er war müde, er konnte nicht einschlafen, zu viele Eindrücke und ganz dolle Zahnweh…

Ein neues Gefühl, dem man als Eltern ausgesetzt ist, ist diese völlige Hilflosigkeit. Sowohl wir als auch die Leute um uns herum, mussten es einfach aussitzen. Tatsächlich fiel Junior nach einer guten Stunde Gebrüll, einem Zäpfchen und ein paar homöopathischen Kügelchen von meiner Sitznachbarin*, in den Schlaf. (*Besagte Sitznachbarin hatte auch ein Kind und ist sowohl Osteopathin als auch Homöopathie-Profi – es fiel mir daher nicht ganz so schwer, in meiner minimalst gereizten und völlig hilflosen Situation, ihr zu vertrauen, dass es tatsächlich nur irgendwelche Kamille-Kugeln und kein kleingepresstes MDMA war).

…und kurz darauf war er weg. Das Kind schlief ganze 9 Stunden am Stück in der Babyschale (die bestinvestierten 80 Euro seit langem!).

Oder war es doch das MDMA? 

Da saß ich also. Der Mann schlief, der Junge schlief, mehr oder weniger schliefen alle. Nur Mutti glotzte sich als viereckiges Augenmitglied durch die Mediathek.

 

In Teil 2 erzähle ich euch von meiner ultimativen Packliste und warum es schwerer ist, ein Kind stubenrein zu bekommen, als einen Hund.

4 Kommentare zu „Reisen mit Kind // Thailand Teil 1 – Hilflosigkeit

  1. Liebe Saskia,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Auch uns steht eine Thailand-Reise mit Kind bevor und ich bin schon gespannt, wie meine Kleine auf den Flug und etwaige Unannehmlichkeiten reagieren wird.

    Liebe Grüße,
    Tanja

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    1. Liebe Tanja, das wird super!! Du kannst dich auf einen ganz tollen Urlaub freuen. Unser Kleiner hat alles so toll mitgemacht und es hat so unglaublich viel Spaß gemacht. …ich könnt ja schon wieder ;-) Die Thais sind so kinderfreundlich und im Supermarkt bekommst du alles was du brauchst. Nächste Woche gibt es unseren Reisebericht hier auf dem Blog, vielleicht sind noch ein paar hilfreiche Tipps für euch dabei. Liebe Grüße und eine ganz tolle Reise

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  2. Liebe Anja, ja, dann sollte man das wohl einfach akzeptieren. Vielleicht dauert es einfach noch eine Zeit, bis eure Kleine auch gefallen daran findet. Am Ende sollte ja so ein Urlaub für alle ein entspanntes Abenteuer im Chile-Modus sein. Ich drücke euch die Daumen! Liebe Grüße

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