Alltag

Meine Woche 7 // Action-Dog und das Überlebenstraining

Letzte Woche sind wir mit dem Flieger nach München gefolgen. Auf dem Hinflug mit Jan Delay und auf dem Rückfug mit Magen Darm. Irgendwie war bei uns der Wurm drin. Wo der der Wurm reinkommt, da kommt er im Normalfall auch wieder raus. Ganz anderes erging es unserem Hund Charly diese Woche.

Da macht man einen Erste Hilfe Kurs für alle Notfälle und Eventualitäten, die im Haushalt mit Kind passieren können, und dann das!

Unser Hund ist ein Meister darin, sich in wirklich beschissene Lagen zu bringen.

Seine erste Berliner Amtshandlung war ein freudiger Sprung in den Landwehrkanal, ohne auch nur einen kleinen Gedanken daran zu verschwenden, wie er nach seinem Köpfer aus 3 Metern Höhe, da wieder rauskommen könnte. Gott sei Dank war es Sommer und

so musste der Mann -baywatchartig- aus seinen Schlappen raus

und hinterherhechten. Im Winter darauf schaffte er es im Auto mit seiner Pfote auf die Zentralverriegelung zu kommen, während der Autoschlüssel im Wagen und alle Türe zu waren. Wir standen also vor einem verschlossenem Auto, irgendwo in Berlin, aus dessen Scheibe ein knuffiger Hund, mit Kopf in Schräglage guckte und nach kurzer Zeit begann, die Scheibe von innen abzuschlecken. Vor ein paar Monaten dann die Schafsverwechslung mit Lessie auf dem Feld, bei der er mit Halstrichter und großer Narbe davon kam. Diese Woche, ein weiters Highlight seiner Action-Dog Karriere.

Der Hund kaut an einer Kaustange und das Kind beschäftigt sich mit einem Papierfitzel. Ich versuche mich nicht zu bewegen, um den Moment nicht kaputt zu machen. Um sich mal in Ruhe die Nägel zu lackieren, muss man sonst schon sehr tief in die Trickkiste greifen. Leider hielt der Moment nicht lange an und ich musste zu Plan B wechseln. Kurz mal durch den Raum geschaut, fiel mein Blick auf die leere Pre-Milch-Box inkl. kleinem Messlöffel.

Feierlich überreichte ich dem Jungen das Highlight der Nachmittagsunterhaltung.

Schnell lud Junior das Hündchen ein, mit ihm und der Box zu spielen. Noch viel schneller entriss das Hündchen Junior die Box und wollte -einzelkindmäßig- alleine damit spielen.

Während der Mann das Essen zubereitete und ich mit halb getrocknete Nägeln die Kartoffeln schälte (Fehler!) wollte Junior in jede rohe Kartoffel einmal seinen Hasenzahnabdruck drücken. Wir mussten plötzlich sehr lachen, als Charly, das Hündchen, mit seinem Wuschelkopf in der leeren Pre-Milch-Box, quer durchs Wohnzimmer lief. Als er dann aber gegen die Couch rannte und anschließend gegen die Wand, fragte ich mich, warum er seine kleinen Gehirnzellen nicht anstrengt und den Kopf wieder aus der Box nimmt. Als ich ihm beim Denken und Befreien helfen wollte, dann das Desaster.

„Shit, er steckt fest!“

rief ich in die Küche. Mit aller Kraft versuchte ich den Hundekopf aus der Box zu ziehen. Es ging nicht. Selbst mit etwas mehr Druck schaffte ich es nicht, den Fellschädel da rauszuziehen. Ich wurde panisch, rief erneut in die Küche und überlies dem Mann die Rettung. James Bond-mäßig hechtete der Mann zum Hundetier, der kein Laut von sich gab (warum eigentlich nicht? Wenn ein schwarzer Hund auf 4 km Entfernung einen Pups lässt, ergibt sich Charly, zieht den Schwanz ein und schreit wie ein kleines Ferkel, das versucht dem Wolf zu entkommen). Nichts. Er stand einfach nur da, den Kopf bis hinter die Ohren in der Milupa-Kiste und bewegte sich nicht. Cool, lässig und überlebenswichtig griff der Mann zur Schere und stieß in die Box (natürlich gekonnt, um den Schlaubi-Hund nicht zu verletzen).

Es machte „plopp“

und das Vakuum, das sich mittlerweile in der Box mit Hundegesicht gebildet hatte, ließ frischen Wind an die Schnauze. Puh, das war knapp. Allerdings steckte das Hündchen immer noch fest. Nachdem der Hero-Mann den Karton gelöst hatte, schaute uns der Wuff traurig mit rotem Plastikrahmen (vom Boxdeckel) um sein Gesicht an. Als der dann auch aufgeschnitten wurde, war am Ende alles wieder gut und der Schock schnell vergessen. Natürlich nutzte er die „der arme Hund“- Situation schamlos aus und schlotzte sich noch nachts auf meiner Bettseite die Milchpulverreste aus dem Bart.

Ende gut – alles gut.

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