Alltag

Meine Woche 22 // Der visuelle Kitatag

Shame on me. Jetzt habe ich lange nichts von uns hören lassen, was die verschiedensten Gründe hatte. Ein sehr großer Grund war auf jeden Fall meine Gesundheit. Wenn das Kind in die Kita kommt, hört man von den meisten Leuten den Spruch:

„Viel Spaß, jetzt ist der Kleine in Dauerschleife krank!“

Hmm, bei uns läuft das irgendwie anders. Alle Viren gehen auf den Jungen, trinken kurz ne Brause, was sich allerhöchstens einen halben Tag an einer Rotznase erkennen lässt, und beim nächsten „Drückerchen“ mit durchspeicheltem Schmatzer, feiern die Vieren und Bakterien ihr neues Woodstock in meinem Körper. Nicht der Junge ist also in Dauerschleife krank, sondern ich!

Wobei eine Grippe das kleinste aller Übel war. Nun gut. Aktuell bin ich gesund und endlich wieder im Stande auf beiden Nasenlöchern zu riechen, ohne zu glauben, dass mein Hirn gleich platzen wird.

Als Mutter hat man ja nicht nur einfach eine Krankheit, sondern man hat eine Krankheit und ein Kind. Die Kombination ist schon relativ unschön, wenn das Kind dann aber auch noch einen Eckzahn bekommt und der Hund mit Ball im Mund erwartungsvoll am Krankenbett wacht und hofft, dass man vielleicht doch noch Lust auf eine Runde Rugby hat, dann wünscht man sich nichts sehnlicher als Großeltern. Riesen Zufall, meine Mutter hatte sich genau für die Zeit einen Flug nach Berlin gebucht und es hätte nicht sinnvoller sein können.

Den Preis dafür habe ich dann anstandslos in Kauf genommen.

Wenn Oma da ist, dann läuft das hier ein bisschen anders. Der Junge schläft (leider, leider, mega traurig darüber) nicht mehr alleine ein, er besitzt jetzt zwei eumelige Sonnenmützen und unser Förmchensortiment für den Sandkasten, dass trotz Beschriftung (#strebermutter) sich immer weiter dezimiert, ist wieder um ein paar Teilchen gewachsen.

Zurück zum Kita-Thema. Der Sohnefratz geht jetzt also in die Kita. Das verlangt ein starkes Mutterherz, vor allem aber jede Menge Waschmittel! Nachdem sich der Wortschatz des Jungen aber immer noch auf „Mama“, „Papa“, „ba“, „wau wau“ und wie macht das Schaf „Me“ beschränkt, bin ich dankbar zumindest eine visuelle Vorstellung seines Kitatages und dem Mittagessen zu haben.

Jetzt wo ich den halben Tag frei habe, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und ich gebe zu, erst nach und nach weiß ich was mit meiner Zeit anzufangen. Auf meiner to Do-Liste ganz oben: „Kein schlechtes Gewissen haben!“

Kann das denn sein? Tatsächlich ertappe ich mich dabei, mich schlecht zu fühlen, weil ich nur noch ein Halbtagskind habe und in Ruhe meinen Kaffee trinke, während mir die Sonne durch die ungeputzten Fenster ins Gesicht scheint. Eigentlich sollte das Kita-Ding

Druck von den Schulten nehmen und nicht noch eine Schippe drauflegen.

„Ich müsste noch die Wäsche machen“, „der Kühlschrank ist leer“, „mit dem Hund in den Wald“, „Großputz“, „Winterklamotten ausmisten“, „Vorkochen“,…. STOPP! Nein!

Einfach mal entspannen und genießen! Denn nur vier Stunden später versucht das Kind wieder den Hund zu streicheln ohne abgeschleckt zu werden, und der Hund versucht das Kind abzuschlecken ohne gestreichelt zu werden. Einer quiekt hysterisch und am Ende weinen beide. Na bravo.

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