Alltag · Oh la la Mama · Reisen mit Baby

Hütte vs. Hotel – Familienurlaub in den Bergen und wer hinter dem Business steckt

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Weihnachten und Neujahr sind rum, doch bevor es schmachtend an die Planung des Sommerurlaubs geht, steht ein kurzer Gedanke an: was machen wir nächstes Jahr in den Weihnachtsferien. Ferien, richtig. Egal, ob Schulkind oder Kitakind, ein Weihnachts-/Silvesterurlaub muss früh geplant werden – weil – alle wollen weg und zwar genau dann. 

Hütten sind meist 1-2 Jahre im Voraus ausgebucht und Hotels zu der Zeit eher unbezahlbar. 
Unabhängig welcher Reisetyp man ist, beides hat so seine Vor- und Nachteile. 
Ich stelle euch jetzt erstmal die zwei Power-Frauen hinter dem Business vor, werter unten dann unsere Erfahrungen.

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„Mein Name ist Marlies Penz. Ich bin noch ein paar Monate nicht 40 ;-) und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Töchtern Mia (10) und Leni (Magdalena 6) in einem Bergdorf  (auf 1250m Seehöhe, in Preitenegg) in Kärnten, wo wir einen Bio-Bauernhof mit knapp 10.000 Biohendl und Mutterkühen bewirtschaften und seit Sommer 2019 Almhütten vermieten.

Mir ist wichtig, dass trotz der vielen Arbeit hier auf dem Hof, genug Zeit für die Kinder bleibt. Ich möchte, dass sie verstehen wie und womit wir unser Geld verdienen. Der Umgang mit Tier und Natur ist mir ganz wichtig. Bei vielen Arbeiten sind sie schon von klein an dabei.

Die Hütte wurde vor sehr langer Zeit als sogenanntes Superädifikat auf dem Grund meines Mannes gebaut und auf 50 Jahre verpachtet. Dieser Pachtvertrag wäre 2024 ausgelaufen. Da die Hütte von den damaligen Besitzern aus Zeitgründen nur wenig genutzt wurde, haben wir sie vorzeitig zurückgekauft, um ihr neues Leben einzuhauchen. Für meinen Mann war klar, dass die Hütte an Strom und Wasser angeschlossen werden muss, um für den Tourismus attraktiv zu werden. Als wir nun all unser Herzblut in die Renovierungsarbeiten steckten, entstand unser Herzstück.

Meine Oma hatte schon immer Urlaub auf dem Bauernhof angeboten. Für uns Kinder war das sehr spannend. Es war ziemlich faszinierend, dass sich aus manchen Begegnungen richtig enge Freundschaften entwickelten. Jeder hatte seine eigene Geschichte zu erzählen, da wurde es nie langweilig. Insgeheim habe ich immer von einer kleinen Frühstückspension geträumt…

Unser Almhaus Herzstück ist ab 690 Euro buchbar, mit Luft nach oben.“

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„Ich heiße Marlies Pabst (35 Jahre) und führe gemeinsam mit meinen Geschwistern das Family Home Alpenhof. Unsere Eltern haben den Betrieb 1996 aufgebaut und 2015 habe ich ihn zusammen mit meinen drei Geschwistern übernommen. Jeder ist für einen anderen Bereich zuständig und wenn mal Not am Mann ist, springen sogar unsere Eltern noch mal ein. Im Jahr 2019 haben wir nach 2½ Jahren intensiver Planungsphase,  in nur 4 Monaten 80% des Hotels renoviert.

Wir haben uns bewusst dafür entschieden nicht größer zu werden, sondern haben auf Qualität gesetzt und auch dort investiert. Neue Zimmer, neues Erdgeschoß, Indoor-Spielmöglichkeiten, ein neues Dach und eine neue Fassade. Was wurde investiert? Viel Liebe, Herzblut und 5 Mio. Euro.

Das Hotel zu führen und zu übernehmen stand nie auf meinem Plan. Ich bin die einzige der 4 Kinder, die keine Ausbildung oder Studium im Bereich Tourismus/Gastgewerbe hat. Ich bin da eher hineingefallen und einfach hängengeblieben. Umso wichtiger ist es, auf sein Herz und seinen Bauch zu hören, dann macht man eh das meiste richtig :-).

Mir ist wichtig, dass Familien hier einen unbeschwerten Urlaub verbringen und sich alle frei bewegen und entwickeln können. Dafür haben wir versucht die idealen Rahmenbedingungen zu schaffen, so dass Kinder und Eltern unvergessliche Momente haben!

1 Woche für 2 Erwachsene und 2 Kinder mit All Inkl. (alkoholfrei) kosten:
NS 2.400
HS 3.600″

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Hütte vs. Hotel

Buchung:
Mittlerweile läuft die Buchung meist direkt. Ich recherchiere im Internet, stelle eine Anfrage und fertig. 
Ich suche über Hashtags wie #familienurlaub, #südtirolmitkind, #travelfamily, #familienhotel… . 
Es gibt auch Portale speziell für Familienreisen, wie trips4kids, Littletravelsociety und mamistravelguide.
Beim Winterurlaub macht es definitiv Sinn, so früh wie möglich zu buchen, wenn man in der Hauptsaison verreisen will. 

Zur Hütte.
Zum Hotel.

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Vor Ort: 
Hüttengaudi: Ein guter Plan muss her, wie gut ist die Hütte ausgestattet, was brauchen wir, gehen wir vor Ort einkaufen oder nehmen wir alles mit? In jedem Fall muss gut gepackt werden. Manche Hütten haben Spiele und Kinderspielsachen vor Ort – fragen lohnt sich. Marlies hat extra für uns noch zwei Schlitten besorgt, in der Hütte waren Spiel- und Malsachen und sogar ein Puppenbett und ein Laufrad. 

Hotel: Na, wer hat wieder den Anfängerfehler gemacht und ist sogar mit Kinderkloaufsatz, Babyfon & Co. ins Familienhotel gefahren? Right, me. Das Gute an einem Familienhotel ist, dass man eigentlich alles zuhause lassen kann. Es gibt Spielzeug, Spielplätze, Pulvermilch-Bar von HIPP, Lätzchen, einfach alles. 

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To Do: 
Die meisten Hüttenbesitzer haben gute Tipps und können bei der Ausflugsplanung helfen. Wenn die Hütte aber recht abgelegen ist, ist man auf sein Auto angewiesen und auf öffentliches Programm (Schwimmbad, Restaurant, nächstes Skigebiet). 

Im Familienhotel ist natürlich Programm 24/7 geboten – ok, so nun auch nicht, aber um die Bespaßung der Kinder muss sich nicht gekümmert werden, wie auch, der Schädel brummt ein bisschen vom 3. Saunagang und dem Wein am Abend :-). Alles unter einem Dach. Das ist schon toll. „Ich will jetzt schwimmen“ – alles klar. „Mama Hunger“ – los gehts. „Bällebad“ – und ab die Lutzi. Die meisten Familienhotels bieten eine kostenlose Kinderbetreuung an, Aktivitäten, Skikurse uvm. Zur Hochsaison kann das schon ein Gewusel sein – und muss man mögen. 

Was ist das? Ein lauter Knall in der Lounge, 1000 kleine Spielfiguren fliegen bis unter den Bartresen. Alle Eltern schrecken hoch. Scannender Blick. Treffer. Kind gesichtet. Kletterwand. Puh, Glück gehabt, meins wars nicht.

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Im Hotel kann man gut testen, ob die Wutanfälle der eigenen Kids eher am Alter und der normalen Entwicklungsphase liegen, oder doch eher individueller Natur sind. 

Auf der Hütte ist man unter sich. Es ist urig, es ist gemütlich. Es ist ein bisschen wie zuhause, nur mit sehr viel mehr Holz, loderndem Kamin und dem Gefühl von Abenteuer – aber man ist eben Selbstversorger.

Kosten: 
Schwer zu sagen. Im ersten Moment klingt das Familienhotel natürlich wie ein Sechser im Lotto, die Frage ist aber auch, ob ich einen Sechser im Lotto brauche, um mir das leisten zu können. Klare Antwort: Billig ist das nicht ABER, wenn man ein gutes Angebot in der Nebensaison erhascht und bedenkt, was alles inklusive ist (gutes Essen, jede Menge Spiel und Spaß für die Kids, Rundum-sorglos-Paket, teilweise vergünstigte Skiangebote), ist der Preis fair. 
Die Hütte wirkt im ersten Moment sehr viel billiger, wobei dann noch Essen und Bespaßung on top kommen. 

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Fazit: 
Geschmacksache. Was mir am Hotel gut gefallen hat? Dass ich mich um nichts kümmern musste, dass man Skigebiet, Schwimmbad und Spielplatz an einem Ort hat und unter Leuten ist. Für mich ist das nicht schlimm, ich mags, wenn was los ist.

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Ich war wirklich sehr begeistert vom Familienhotel, das wir zu einer sehr ruhigen Zeit besucht hatten und wir hatten auch tipptopp Glück mit dem Wetter und der gefühlsmäßigen Gesamtsituation unserer Kinder. Die Hütte war eher wieder ein kleines Abenteuer und eine familienintensivere Zeit. Vielleicht tun wir uns nächste Mal mit Freunden zusammen, was dann noch mal mehr eine Abwechslung zum Alltag ist.

Wir haben beides drei Nächte getestet. 

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/ Unbezahlte und unbeauftragte Werbung
Credits der Bilder liegen z.T. bei den jeweiligen Unterkünften.

 

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