Alltag · Tipps und Tests

Meine Woche 33 // Die unwichtigen Dinge in einer Kliniktasche und Kita-Eingewöhnung 2.0

Die neue Kita hat begonnen. Die letzten zwei Monate hätte keine Uhr genauer gehen können, als die innere meines Sohnes. Auf die Minute genau gingen die kleinen Äuglein (viel zu früh) auf und dieses durchaus lustige Wesen ist von 0 auf 100, bereit für alle Schweinereien des Tages. Natürlich setzte diese Genauigkeit ab dem Tag der Eingewöhnung in der neuen Kita verlässlich aus. Warum ist das bei Kindern so? 

Es gibt viele solcher Schlafphänomene und mein Sohn ist in einigen davon Weltmeister:

Postbote klingelt: Kind schläft
Mutter steigt auf irgendein Klimbim auf dem Kinderzimmerboden: Kind schläft

Papa lässt das Gute-Nacht-Buch fallen: Kind schläft 
Hund bellt: Kind schläft
Trompeter marschiert durchs Haus: Kind schläft
Haribotüte raschelt: Kind wach!

Man kann tun was man will, die Kinder haben da ihr eigenes System. 

Nächste Woche ist die Kita-Eingewöhnung dann zu Ende. YAY. 
Und ich frage mich, wie soll ich es bitteschön schaffen, mich selbst und mein Kind anderthalb Stunden früher als sonst startklar und gefrühstückt zu bekommen? DOPPELYAY.

Wir können noch so gut in der Zeit liegen (was wir nie tun), spätestens die Verdauung meines Sohnes macht uns einen Strich durch die Rechnung. 

In nicht mal mehr 2 Monaten wird das morgendliche Fertigmachen von mir und Kind 1 um eine weitere Komponente erhöht – mich, Kind 1 und Kind 2 fertigmachen. Und wenn der Mann morgens arg früh raus muss, dann ist da ja auch noch das Felltierchen, das sich schon die Pfoten in den Schritt drückt und aufgeregt darauf wartet, sein Geschäft zu verrichten.

„Sie haben das nächste Level erreicht“ – Please press Enter to continue the Challenge!

Meine Vorfreude und die panische Angst bei dem Gedanken an so viele Familienmitglieder, deren Bedürfnisse und Forderungen von mir befriedigt werden müssen, überschlagen sich im Sekundentakt.

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Meine Oma sagte mal: „Jede Falte im Gesicht steht für ein Erlebnis im Leben!“ Ich antwortete ihr damals, sehr charmant mit Kindermund, dass sie ja dann schon sehr viel erlebt haben muss.

Es gibt keinen Fahrplan, kein Schema F, an das man sich halten könnte. Man wird zur Familie und plötzlich verschiebt sich das große Ganze. Man hat Verantwortung, man wird gefordert, geht an seine Grenzen und wird mit einem Gefühl belohnt, das berauschender als jede Droge oder Teenie-Liebe ist. 

Es gibt keinen Wegweiser, keine Schilder und keine Karte – aber es gibt den Instinkt und dem lernt man als Mutter sehr schnell wieder zu vertrauen.  Letztens habe ich „Muttitasking“ statt „Multitasking“ gelesen und bin mir der Wortabstammung nun viel bewusster.

Es gibt noch jede Menge zu tun bis hier alles startklar für das Würmchen ist, wobei sich die „To Do“ – Liste von der, der ersten Schwangerschaft doch sehr unterscheidet. 

  • Es werden keine Wehenmesser-Apps geladen und es wird nicht im Entenmarsch, gemeinsam mit 40 anderen (schwangeren) Paaren durch jede Infoveranstaltung der umliegenden Krankenhäuser gewatschelt.
  • Man kann auch gut auf ein Buch verzichten, in das man die Stillzeiten und Mengen notiert. 
  • Diesmal wird nicht auf die „Coupon“ Falle vom DM reingefallen. EINE Creme fürs Baby tut’s auch!
  • Babyratgeber und Bücher mit Phasenkalender liegen noch in irgendwelchen Umzugskartons, wo sie auch die nächsten 20 Jahre bleiben können.
  • Erstausstattungslisten werden nicht verglichen, ausgedruckt und mit Haken versehen. Stattdessen muss ich mich mal den 30-40 Kartons mit der Aufschrift „Babykleidung Größe 56-…, die im Keller stehen, widmen, sie aussortieren und waschen.
  • Die Kliniktasche beinhaltet eine Rolle WEICHES Toilettenpapier und nicht fünf Jogginghosen. Ich finde es immer wieder amüsant, was auf solchen Listen aufgeführt wird

Meine Top 5 der unbrauchbarsten Dinge in einer Kliniktasche, die ich vor kurzem wieder im Internet gelesen habe: 

  1. Pezziball – warum um Himmels Willen soll ich einen Pezziball mitnehmen? Entweder wird es im Kreissaal einen geben, oder es wird eben andere Dinge geben. Ich kann mir weder mich, noch meinen Partner beim Aufpumpen dieses Balles vorstellen, während das Kind in den Startlöchern steht. 
  2. Massageöl – Ich glaube in den 9 Monaten vor der Geburt gibt es reichlich passendere Momente für eine Massage als kurz vor der Geburt. 
  3. Duftöl – Ich bin in einem Krankenhaus um ein Kind auf die Welt zu bringen. Duftöl, im Ernst? Ich fahre doch auch nicht zwei Wochen vorher ins Krankenhaus und suche mir ein neues Farbkonzept für die Wände im Kreißsaal aus?! 
  4. Musik – Mag für den einen oder anderen hilfreich sein, aber auch hier kann ich mir beim Gedanken an meine erste Geburt keinen Moment vorstellen, in dem ich mich in der Gebärwanne gemütlich zurückgelehnt und meiner Playlist gelauscht hätte. Achtung, super abgedroschener Witz, aber mir würden noch ein paar passende Titel einfallen: „Highway to Hell“, „Dieser Weg, wird kein leichter sein“, …) Ok, lass gut sein!
  5. Babyschuhe – Auch wenn Babyschuhe so unfassbar süß aussehen, es ist leider das Unwichtigste und Unbrauchbarste für ein Baby. Wofür braucht es Schuhe? Soll es alleine aus dem Krankenhaus laufen?

Falls ich was vergessen habe, gerne unten aufführen!

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Ein Kommentar zu „Meine Woche 33 // Die unwichtigen Dinge in einer Kliniktasche und Kita-Eingewöhnung 2.0

  1. „packt auch was zu lesen für den Papa ein, falls es länger dauert“ war für uns der unsinnigste Tipp. Mein Mann hat sich bei der Geburt jedenfalls werder gelangweilt noch entspannt ;)

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